A child car seat undergoing crash testing on a test rig to evaluate safety performance.

Der Kindersitztest des ADAC erklärt 

Entscheidend für die Kindersicherheit sind unabhängige Tests. Der ADAC-Test wird vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) durchgeführt. Der Test ist einer der umfassendsten und angesehensten Bewertungen der Verbrauchersicherheit in Europa. Der ADAC ist in Deutschland ist ein bekannter Name ist, doch wissen viele Eltern außerhalb Deutschlands möglicherweise nicht, was seine Sicherheitsbewertung bedeutet – oder warum sie für Kindersitze als der Goldstandard gilt. 

Der ADAC arbeitet mit führenden Verbraucherschutzinstituten* wie der Stiftung Warentest zusammen, um Kindersitze weit über die Mindestanforderungen der europäischen Gesetzgebung hinaus zu bewerten. Der Test wird halbjährlich aktualisiert, um mit dem Fortschritt in Sicherheit und Technologie Schritt zu halten. Die Ergebnisse werden von Eltern, Händlern und Herstellern genutzt, um Produkte objektiv vergleichen zu können. 

Two women examining the fit and features of a rear-facing infant car seat in a controlled indoor setting.

Wie wird der ADAC-Test durchgeführt? 

Der ADAC und seine Partner bewerten Kindersitze gemäß vier Hauptkategorien: 

  • Sicherheit
  • Benutzerfreundlichkeit
  • Ergonomie
  • Chemische Schadstoffe

1. Sicherheit

Im Mittelpunkt des ADAC-Tests steht die Sicherheit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf realistischen Crash-Simulationen: 

Frontalaufprall: Schutz von Kopf, Hals, Brust und Bauch des Kindes bei einem Frontalzusammenstoß. 

Seitenaufprall: Schutz vor seitlich einwirkenden Kräften. 

Design/Ausführung des Sitzes: Bewertung der Sitzkonstruktion, einschließlich Gurtführung und Stabilität auf dem Fahrzeugsitz. 

Insbesondere simuliert der ADAC-Test reale Unfallszenarien bei höheren Geschwindigkeiten und mit höherentwickelten Dummys als die meisten vorgeschriebenen Tests. Er ist somit ein echter Stresstest für das Leistungsverhalten von Kindersitzen. 

A child seat installed on a crash sled.
2 men positioning a child dummy in a car seat during a safety test.

2. Benutzerfreundlichkeit 

Die praktische Handhabung ist ebenso wichtig wie das Crash-Verhalten: 

  • Unsachgemäße Verwendung: Kann der Sitz falsch eingebaut werden?
  • Sichern des Kindes: Wie einfach ist das An- und Abschnallen durchzuführen?
  • Anpassen des Sitzes: Ist die Anpassung an das Wachstum des Kindes intuitiv erfassbar?
  • Anleitung und Reinigung: Sind die Hinweise klar verständlich und ist der Sitz leicht zu pflegen?

3. Ergonomie 

Ein Sitz muss komfortabel für das Kind und praktisch für die Eltern sein: 

  • Platz im Sitz und Platz im Auto
  • Sitzposition und Komfort
  • Beinstütze, Polsterung und die Sicht des Kindes 

4. Chemische Tests 

Zum Testaufbau gehört auch die Analyse aller Materialien auf Schadstoffe (wie etwa bestimmte Flammschutzmittel oder Phthalate). Damit soll sichergestellt werden, dass der Sitz für den täglichen Kontakt mit Kindern unbedenklich ist. 

A sleeping baby in a rear-facing car seat, safely buckled in with a pacifier in their mouth.

Wie wird die ADAC-Gesamtbewertung berechnet?

Die endgültige ADAC-Bewertung basiert auf der niedrigsten Punktzahl in der jeweiligen Gewichtsklasse und Einbauart. So wird sichergestellt, dass Schwächen nicht durch Stärken in anderen Bereichen verdeckt werden können. Dieses Vorgehen macht den Test besonders anspruchsvoll: Schon ein einziges schwaches Ergebnis in einer wichtigen Kategorie führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Gesamtbewertung des Sitzes. 
Bei Sitzen, die sowohl mit Isofix als auch mit dem Fahrzeuggurt installiert werden können, prüft der ADAC primär die Isofix-Montage. Ergibt sich jedoch bei der Installation mit dem Sicherheitsgurt eine schlechte Leistung, wird dieses Ergebnis zur offiziellen Bewertung.

Wie schneidet der ADAC-Test im Vergleich zu anderen Standards ab? 

Die Verfahren des ADAC gehen über die gesetzlichen Mindeststandards der UN-Verordnung R129 (auch bekannt als i-Size) hinaus. Zum Beispiel: 

Aufprallgeschwindigkeit: ADAC-Frontalaufpralltests werden bei 64 km/h durchgeführt, im Vergleich zu 50 km/h beim UN R129. 
Seitenaufprall: Auch dieser Test des ADAC wird bei höherer Geschwindigkeit durchgeführt und er simuliert realistischere Kollisionen. 
Weitere Schwerpunkte: Berücksichtigt werden Ergonomie, Benutzerfreundlichkeit und chemische Unbedenklichkeit.

Andere anerkannte Tests, wie der schwedische Plus-Test, konzentrieren sich auf spezifische Sicherheitsaspekte wie etwa die Nackenbelastung in rückwärtsgerichteten Sitzen. Der umfassende Ansatz des ADAC liefert jedoch ein ganzheitliches Bild der Alltagssicherheit und Benutzerfreundlichkeit. 

Warum ist der ADAC-Test wichtig? 

Ein gutes ADAC-Testergebnis ist für Eltern und Betreuer ein Vertrauenskriterium. Wenn ein Kindersitz von Thule vom ADAC eine gute Bewertung erhält, bedeutet dies, dass der Sitz in anspruchsvollen, unabhängigen Tests hervorragend abgeschnitten hat – und zwar nicht nur beim Crashverhalten, sondern auch im realistischen Alltagsgebrauch, im Komfort und in der chemischen Unbedenklichkeit. 

Wie funktioniert das ADAC-Bewertungssystem? 

Der ADAC verwendet eine einzigartige Bewertungsskala, bei der niedrigere Werte für ein besseres Leistungsverhalten stehen. Dies steht im Gegensatz zu vielen Verbraucherbewertungen. Daher ist es wichtig zu wissen, was die Werte beim Vergleich von Auto-Sitzen bedeuten:

0,6 bis 1,5 = Sehr gut
1,6 bis 2,5 = Gut
2,6 bis 3,5 = Befriedigend
3,6 bis 4,5 = Ausreichend
4,6 und höher = Mangelhaft

Zum Beispiel bedeutet eine Bewertung von 1,6, dass ein Produkt in die Kategorie „Gut“ fällt – also nur eine Stufe unter der besten Kategorie. In diesem strengen Bewertungsverfahren erreichen nur Produkte, die in allen Testbereichen wirklich überzeugen, die Bestnote.

Zusammenfassung
Bei der Wahl eines Kindersitzes ist ein unabhängiges und transparentes Testergebnis absolut wichtig. Der ADAC-Test ist einer der gründlichsten Tests auf dem Markt, denn er misst, was wirklich zählt: die Sicherheit deines Kindes und deine Sicherheit – bei jeder Fahrt. 

Thule Maple infant car seat and Thule Alfi base displayed on pedestals.

*ADAC (Germany), ANWB (Netherlands), ÖÄMTC (Austria), TCS (Switzerland), FDM (Denmark), RACE (Spain), ACL (Luxembourg), AMZS (Slovenia), AUTOLITTO (Finland), HAK (Croatia), Altroconsumo (Italy), Consumentenbond (Netherlands), d Test (Czech Republic), Forbrugerradet taenk (Denmark), Rad&Rön (Sweden), VKI (Austria), Que Choisir (France), Which?(UK), Zveza Potrosnikov Slovenije ZPS (Slovenia)


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